Leistungsturnen im TVH - Die Nerven liegen blank

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Seit Monaten sieht unsere Trainingssituation so aus, dass wir dreimal die Woche online trainieren. Möglich ist dies allerdings nur 30 von 60 Turnerinnen. Unsere Trainingsgeräte sind Wasserflaschen, Getränkekisten, Holzbretter, Matte und ein Endgerät. Wenn die Mädchen Glück haben, haben sie auch noch guten Internetempfang.

Normalerweise sind unsere Sportgeräte Sprungtisch, Stufenbarren, Schwebebalken, Bodenläufer und Hilfsmittel wie Schaumstoffmatten, Airtrack, Turnkästen, Reck und vieles mehr.
Diese Geräte fehlen uns zu einem ordentlichen Training erheblich.Ganz zu Schweigen von der Möglichkeit, mehr als drei Meter Anlauf nehmen zu können, den ein Zimmer gerade so hergibt.

Wir sind eine Leistungsgruppe und Wettkampfsportler, die auf regelmäßiges Training angewiesen sind. Dass wir seit einem halben Jahr nicht mehr an eines unserer Geräte konnten, macht es schwer, am ehemaligen Leistungsniveau anzuknüpfen. Da hilft alles Kraft und Dehntraining nichts. So geht es wohl den meisten wettkampforientierten Sportlern.
Anders als bei Kaderathleten, die uneingeschränkt trainieren dürfen, liegen wir auf Eis.

Eine große Hilfe wäre schon die Möglichkeit im Freien zu trainieren. Wir könnten Anlauf nehmen, die Airtrack nach draußen schaffen und Mädels, denen es nicht möglich ist am Onlinetraining teilzunehmen, könnten wieder trainieren. Gerade zu diesenTurnerinnen fehlt zur Zeit jeglicher Kontakt. Dem Problem der Vereinsamung wäre somit auch entgegen gekommen.
Die Frage warum im Freien kein Training möglich ist, versteht niemand. Die Kinder werden in der Schule getestet und im Freien ist die Gefahr der Ansteckung gering. Da tummeln sich auf dem Wochenmarkt und in jedem Supermarkt mehr Leute, deren Nachverfolgung im Falle einer positiven Begegnung nicht möglich ist.

Wir fühlen uns von den Regelungen übergangen und in die Ecke gedrängt. Die Sportstätten liegen brach und wir verrenken uns in unseren Zimmern. Mittlerweile sind unsere Turnerinnen zuhause besser mit Geräten ausgestattet, als viele Turnhallen. Dank ihrer engagierten Eltern, die viel Nerven für die Situation aufbringen und sich mit mehr Ideenreichtum der Situation stellen, als unsere Regierung dies fertigbringt.

Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem viele nicht mehr hinnehmen wollen, dass die einzige Möglichkeiten das Problem in den Griff zu bekommen Lockdown und Schließungen sind.
Man hat das Gefühl, der Sport wird -außer im Spitzenbereich- nicht wahrgenommen.Erklär einer einem leistungsorientierten Kind, warum einige trainieren dürfen und andere nicht. Auch Nicht-Spitzensportler brauchen wieder eine Perspektive. Denn die Frage, was am Ende übrig bleibt, stellt sich mehr und mehr.

Nach den aktuellen Meldungen, dass Kinder bis 14 Jahre in Gruppen zu fünf Personen (auch bei einer Inzidenz über 100) im Freien trainieren dürfen, ist schon ein Lichtblick. Der Jubel bei den Mädchen ist riesengroß. Wenn nun noch das Wetter mitmacht…Und: wie können die über Vierzehnjährigen, die auch ein Recht auf angeleitetes Training haben, trainieren?
Schwer gemacht wird es auch uns Trainern. Wir brauchen einen negativen Tagestest. Für Training im Freien! Mit Maske. Manche Regelungen sind nicht nachvollziehbar.

tvh_fza

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